Oldtimer

Als im Jahre 1862 die Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde, bestanden die damals vorhandenen „Kriminal-Feuerlösch-Requisiten“ aus drei großen Feuerlöschmaschinen – schweren Kalibers -, einem Wasserzubringer auf zwei Rädern, einer Tragspritze, 13 großen Feuerleitern, 24 Feuerhaggen, einem Kübelwagen, 132 ledernen Wasserkübeln, drei Pechpfannen und fünf Laternen.

Der rasante technische Fortschritt beeinflusste auch die Entwicklung des Feuerlöschwesens der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffenhofen, beginnend am Ende des 19. Jahrhunderts.

Im Jahre 1886 wurde von der Firma Justus Christian Braun eine erste Saug-Druckspritze bestellt. Im Jahr 1887 konnte die Freiwillige Feuerwehr Pfaffenhofen dann die neue Löschmaschine übernehmen. Diese Pumpe benötigte zwar noch Muskelkraft, brachte jedoch durch den höheren Pumpendruck eine bemerkenswerte Verbesserung. Diese Pumpen wurden bei auswärtigen Einsätzen von einem Pferdegespann gezogen. 

Neben den Löschmaschinen spielen bei Feuerwehren seit jeher Leitern eine besondere Rolle. Im vergangenen Jahrhundert waren die verfügbaren Steig-, Haken- und Schiebeleitern eine nur bedingt einsetzbare Lösung. Eine Verbesserung wurde durch die Entwicklung fahrbarer Leitern erreicht.

Im Jahr 1886 hatte die Feuerwehr Pfaffenhofen eine fahrbare Leiter von der Firma Weinhardt aus Nürnberg bezogen. Die damit gewonnenen guten Erfahrungen veranlassten die Feuerwehr, 1894 eine weitere 17m lange Auszugleiter zu beschaffen. Beide Leitern sind heute noch im Besitz unserer Wehr und wurden in mühevoller Kleinarbeit von Mitgliedern restauriert.

Der älteste, bekannteste und auch bestimmt wertvollste Oldtimer ist die „Oide Lies – Alte Lies“. Oide Lies Warum sie diesen Namen hat, oder woher dieser kommt ist leider nicht bekannt.

Bei der „Oiden Lies“ handelt es sich um ein Löschgruppenfahrzeug vom Typ „Bayern“ von dem Hersteller Magirus aus Ulm. Das Fahrzeug wurde 1926 von Magirus an die Feuerwehr Pfaffenhofen geliefert und war das erste motorisierte Löschfahrzeug der Stadt Pfaffenhofen.

Die Motorleistung hatte zur damaligen Zeit eine beeindruckende Leistung 55 PS und ein Gewicht von 4.320 kg, die Besatzung ist 1/7.

Besonders auffallend ist der der große Kühlergrill mit dem großen Messing-Magiruslogo und die noch originalen Vollholzräder mit Vollgummibereifung. Ihren letzten offiziellen Einsatz hatte die Lies im Jahr 1945 bei Löscharbeiten nach den großen Luftangriffen in München.

Dank der zahlreichen Restaurierungsarbeiten und ihren einzigartigen Zustand ist die „Alte Lies“ ist immer noch fahrbereit.

Das zweite Schmuckstück, ist eine Drehleiter - Magirus Deutz DL 25 DL während der Restaurierungund wurde 1962 in Pfaffenhofen als erste motorisierte Drehleiter in Dienst gestellt. Nach Außerdienststellung wurde die Drehleiter weiter an die Feuerwehr Geisenfeld verkauft. Dann wurde es still. Im Jahr 2002, wurde bekannt, dass die alte Drehleiter seit etwa acht Jahren bei der Firma Kriegler in Rottenegg auf Halde steht. Der Verwaltungsrat entschied kurzfristig die Drehleiter zurückzukaufen und zu restaurieren. Drehleiter - Magirus Deutz DL 25

Bei der ersten Besichtigung stellte man einen desolaten Zustand fest und musste erfahren, dass sie als Ersatzteillager verwendet wurde. In den kommenden Jahren wurde die DL mit großer Sorgfalt restauriert, so wurde das Leiterpaket vom Fahrgestell abgenommen und von Hand abgeschliffen, neu lackiert und wieder voll funktionsfähig zusammengebaut. So konnte bereits 2007 zur ersten großen Ausfahrt aufgebrochen werden.

Im Jahr 2007 wurde dann auch mit dem „Alten Tank“ begonnen, "Alter Tank" - Tanklöschfahrzeug TLF 16 - Magirus Modell F Mercur 125 Adabei handelt es sich um ein Tanklöschfahrzeug TLF 16, einem Magirus Modell F Mercur 125 A mit 2400 Liter Tankinhalt, der 1960 in Pfaffenhofen in Dienst gestellt wurde.  Das Tanklöschfahrzeug vom Ulmer Traditionshersteller Magirus ist besonders durch die rundliche Front bekannt und ist deshalb auch als Rundhauber bekannt. Die Restaurierung erfolgte auch hier wieder in Eigenregie.

Das alte Mercedes Tanklöschfahrzeug TLF16/25 wurde 1984 in Pfaffenhofen in Dienst gestellt und war ein Allrounder. Es wurde 2012 außer Dienst gestellt und anlässlich der 150 Jahrfeier von der Stadt Pfaffenhofen an den Feuerwehrverein übergeben.

TLF 16/25